Auf der Suche nach Kiwis
align="center">Neuseeland
Das schönste Ende der Welt. So wird Down under Down oft in Reiseprospekten oder Reportagen genannt. Um sich selbst ein Bild über das "Land der großen weißen Wolken zu machen, hat Poppey weder Kosten noch Mühen gescheut und hat wieder einmal mehr seine Wanderschuhe geschnürt und seinen Rucksack aufgeschnallt. Anfang Januar (in Deutschland typischerweise mieses Wetter) hatte Poppey endlich einen Flug buchen können der ihn auf direktem Weg einmal um die halbe Welt bringen sollte. Nach Zwischenstop in Bangkok, Denpasar und Brisbain erreichte Poppey ziemlich erschöpft den Airport in Auckland. 19800km und 29 Std Flugzeit (39Std gesamt) lagen hinter ihm. Es war windig, 15°C (perfekter halt 3 Wetter Taft ;-) ach nee das war was anderes) und keine Spur von Exotik zu spüren. Ab da wurde klar, dass dieser Trip ganz anders sein wird als die bisherigen.
Der erste Tag in Auckland war sehr ernüchternd. Kalt, windig und die Stadt so gar nicht nach Poppeys Herzen (mit Ausnahme des Jachthafens versteht sich). Nach der ersten Nacht in einem "Backpacker" ( Mischung aus Jugendherberge und B&B) wollte Poppey sein Zelt testen und fuhr mit dem Bus erst einmal weit aus der Millionenstadt heraus und wurde mit einem Campingplatz belohnt der genau das richtige war zum aklimatisieren. Das Wetter wurde besser und sogar eine leichte Rötung durch Sonneneinstrahlung zeigte seine Haut. Viele Fußmärsche wurden gemacht, an Stränden, über Hügel und rutschige Trampelwege. Nach ein paar Tagen zog es Poppey weiter ins Landesinnere zu den Vulkanen und Thermalquellen. In Rotorua testete er ein letztes Mal seine Fitness und beschloss einen drei Tages Marsch rund ums Tongariro Massiv. Früh morgens ging es mit ausgestrecktem Daumen weiter. Es ist erstaunlich wie einfach eine 230 km Strecke zu ertrampen ist. In einem kleinen Ort frischte er noch einmal seine Lebensmittel auf bevor das Nachtlager am Ausgangspunkt der Tour errichtet wurde. Schon am späten Abend kündigte sich regnerisches Wetter an. Doch dem zum trotz ging es mit vollgepacktem Rucksack los. Der Regenschutz erwies sich relativ schnell als nicht geeignet. Doch ein Seemann lässt sich dadurch nicht von seinen Plänen abhalten. Jedoch musste Poppey nach 6 Std strammen maschieren einsehen, dass in den Bergen andere Bedingungen herrschen als auf dem Wasser. Nachdem bei Windgeschwindigkeiten von über 100km/h der Blick vom Gipfel des 2281m hohen Ngauruhoe eher atemraubend als atemberaubend war und Poppey einem völlig erschöpften Engländer begegnete, der ihn überzeugte, dass ein weiter gehen lebensgefährlich ist, kehrte er mit dem Engländer in die nächste Berghütte um.
Dort, völlig unterkühlt angekommen, merkte Poppey erst, dass es wirklich die richtige Entscheidung war mit dem Britten umzukehren. 2 Tage saß nun der Seemann auf der Berghütte fest und über Funk wurde keine Wetterbesserung mitgeteilt. Da die Essensvorräte zu Neige gingen beschloss Poppey mit zwei Tschechen, die auch auf der Hütte fest saßen die Warterei auf zu geben. Auf dem Rückweg ins Tal klarte plötzlich der Himmel auf und der schneebedeckte Gipfel des Ruapehu war Wolkenfrei. Das war das Zeichen wiederum den Plan zu ändern und so kehrten die 3 zurück zur Berghütte, ließen dort ihr schweres Gepäck liegen und gingen mit leichtem Rucksack in rekordverdächtigem Tempo dem Vulkankegel entgegen. Nun wurde erst klar was man beim ersten Versuch an Landschaftsschönheit verpasste. Zwar wehte der Wind immer noch mit kanpp 80 km/h auf dem Gipfel, aber der Ausblick ließ alle Anstrengungen und Ohrenschmerzen vergessen. Die letzte Nacht auf der Hütte war wieder stürmisch und da absolut nichts essbares mehr im Rucksack auszumachen war und Poppey eh alles gesehen hatte schloss er sich den Tschechen an, die ihn mitnahmen in eine Lodge. In dieser Lodge die einfach wie geschaffen nach einer solchen Tour war, lernte Poppey den Weltenbummler Rötti kennen. Ab dort ging alles wie von selbst. Rötti's Mietauto wurde als Kiwiexperince Bus missbraucht und gegen Benzinbeteiligung war Reisen völlig unbeschwert geworden. Wochenlang zog Poppey mit Rötti durch die Gegen bis hinunter auf die Südinsel wo die beiden sich als super Freunde trennen mussten da Rötti's Flug in 2 Wochen ging und er noch den Osten der Nordinsel sehen wollte.
Nun war wieder der Rucksack auf dem Rücken und nicht im Kofferraum und der Daumen ausgestreckt anstatt suchend auf der Landkarte vom Beifahrersitz aus. Weil Poppey durch die 2 Wochen mit Rötti einiges an Zeit gespart hatte beschloss er, es sich im "schönsten" Teil Neuseelands (dem Fjordland) so richtig mit Tracks zu besorgen. Leider waren die Great Walks (die angeblich Schönsten) völlig überlaufen und überbucht. Also Leute: "Die Tracks früh genug planen wenn es ein Great Walk ist. Das DOC in NZ gibt Auskunft über die derzeitige Situation der Tracks. Leider war die Auskunft für Poppey nicht so erfreulich denn sämtliche Tracks waren ausgebucht, oder man musste mit dem Flugzeug zum Ausgangspunkt gebracht werden und das war nicht so ganz nach dem Geschmack seiner Reisekasse. So beschloss er 2 Tracks zusammen zu legen um wenigstens längere Zeit der Zivilisation den Rücken zu kehren.
Poppey zog los und war erstaunt das die Wege so einfach zu gehen waren, so das er am ersten Tag gleich 3 Hütten überlaufen hatte und an der 4. Hütte auf 2 Gruppen traf in dessen Nähe er sein Zelt aufschlug. Die Nacht war die kälteste auf seiner Reise bei 4°C musste er sich den Daunenschlafsack gewaltig tief ins Gesicht ziehen damit seine hübsche Nase... ach nee das war ja Pinocio.. egal. Jedenfalls war es sau kalt und auf seiner kompletten Tour durch goldenes Gras, vermooste Wälder, Lavafelder, weite Flussebenen und den Mc Kellar Saddle war es nie wärmer als 11°C Das war dem Äquatorliebhaber doch entschieden zu kalt und er beschloss schleunigst Richtung Norden zu tingeln. Entgegen aller Erwartungen stellte sich heraus das selbst auf der dünnbesiedelten Südinsel das trampen ein leichtes war. So legte Poppey an einem Tag innerhalb von 6 Std knapp 450 Km zurück und man muss bedenken, dass in NZ nur 100 km/h erlaubt sind. Jedenfalls lernte Poppey jede Menge nette Leute und Städte kennen denn nach 3 Wochen Zeltübernachtung gönnte er sich den Luxus von Backpacker. Die Backpacker Unterkünfte sind einfach genial. Hier bekommt man von anderen Rucksacktouris aus aller Welt gute Tips wie man, wohin, am besten reist. Es ist wie ein Forum für Backpacker. An dieser Stelle machen wir mal wieder einen Sprung. Denn jede Station der etwa 1 1/2 Wochen Westküste Südinsel will Poppey nicht näher erläutern obwohl Es wäre auch nicht ganz in seinem Interesse das jeder erfährt das er vor einem Seehund flüchten musste und er solche Schulterschmerzen vom Rucksack tragen hatte das er eine komplette Nacht nicht schlafen konnte. Das hört hier alles nicht hin denn schließlich ist Poppey ein furchtloser, kräftiger Seemann und ausgerechnet er rannte vor einem Seehund weg. Neee... ! Also.. Wieder im Norden der Südinsel angekommen, war das Wetter schon wesentlich angenehmer. Poppey interessierte es reichlich wenig das die Einheimischen sich nach Regen sehnten. Er war froh, dass er endlich wieder mit freiem Oberkörper und Barfuss herum laufen konnte. Nach 2 Tagen in Picton setzte er mit einem Containerschiff nach Wellington über. Diesmal fuhr die Blechdose allerdings Nachts. Man hatte zwar keine Aussicht dafür aber eine riesiggigantische Couch ganz allein für den Seemann der für 6 Std wieder auf seinem Element, dem Meer war.
Am sehr *gähn* frühen Morgen kam er in der Hauptstadt an und musste nach fast zehnstündiger Suche nach einer Unterkunft bzw. kostenlosem Mietwagen sich in ein Backpacker, der eher schlechteren Sparte, einquartieren. Aber es war nur für eine Nacht denn am Nächsten Abend sollte es mit dem Nachtbus nach Auckland und direkt weiter in den äußersten Norden gehen. Nach einem langen aber schönen Tag in Wellington und einer schlaflosen Busfahrt nach Auckland landete er in Whangarei einer Stadt mit 40.000 Einwohnern. Dort sollte es laut Reiseführer schöne Strände geben. Also, Rucksack aufgeschnallt und Richtung Stadtausgang trotten um zu den Stränden zu trampen, oder ein gemütliches Zeltplätzchen zu finden. Es war gegen Mittag und als die Stadtgrenze so langsam näher rückte vernahm Poppey ein bekannt klingendes Hey Maid. "Das gibt's doch nicht!!!" sagten Zwei zur gleichen Zeit. "Was machst du denn hier." 2000 Kilometer und 2 Wochen nachdem Poppey sich von Rötti getrennt hatte fuhr dieser zufällig auch im Norden rum und keiner wusste vom anderen wo er gerade steckte. ganz klar das musste gefeiert werden. Alles ins Auto rein und ab zum nächsten Liquerland und zum Strand. Weil es der letzte Tag von Rötti war musste das Wiedersehen und der Abschied natürlich gefeiert werden. Am nächsten Morgen verabschiedeten die zwei sich und Poppey schloss sich einem 60 jährigen Japaner an, der mit einem Kleinbus voll ausgestattet unterwegs war. Dieser fuhr ihn zu seinem nächsten Ziel weiter Richtung Norden wo Poppey auf zwei Deutsche Mädels traf. Nach zwei Tagen zusammen im Backpacker war für Poppey klar das er bis zum Ende seiner NZ Tour mit ihnen unterwegs sein wird. Doch zunächst trennte er sich von ihnen um zwei Tagen an einem sehr schönen einsamen Strand seinem Training nach zu gehen. In einem der schönsten Backpacker traf er sich dann wieder den Beiden um die letzten Tage zu genießen und relaxen. Obwohl Poppey in den 3-4 Tagen sich einen ordentlichen Wampen angefressen hat, muss er zugeben das die letzten Tage mit die schönsten der ganzen Tour waren. Und deshalb bedankt er sich bei den netten Bewohnern des House of Harmonie noch einmal und ganz besonders. Thank you!!